Öffentliche Toiletten sorgen selten für einstimmige Zustimmung. Städte versuchen sich regelmäßig daran – jedoch nicht ohne Empörung und Bestürzung einiger Anwohner auszulösen. Uritrottoirs in Paris, mobile Urinale in Lyon… Diese Experimente wurden gemischt aufgenommen, während es in den großen Metropolen an öffentlichen Sanitäranlagen mangelt. Wie lässt sich die richtige Lösung finden, um möglichst viele zufriedenzustellen?
Zugang zu Toiletten: Eine Frage der Hygiene, der sozialen Gerechtigkeit und der Umwelt
Den Zugang zu Toiletten unter optimalen hygienischen und privaten Bedingungen zu gewährleisten, ist sowohl eine gesellschaftliche als auch eine gesundheitspolitische Herausforderung. Die UNO zählt über 3 Milliarden Menschen, denen dieses grundlegende Menschenrecht verwehrt bleibt. In besonders betroffenen Regionen zeigt sich die ganze Tragweite des Problems. Notdurft im Freien wirft Fragen der Unhygiene und Sicherheit auf, die bestehende soziale Ungleichheiten weiter verschärfen.
In Frankreich gibt es rund 25.000 öffentliche Toiletten in 7.000 Städten und Gemeinden. Ländliche und abgelegene Regionen sind naturgemäß schlechter ausgestattet. Die Anzahl der installierten öffentlichen Toiletten sollte den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. In Rennes gibt es etwa 5 Anlagen pro 10.000 Einwohner – fast zehnmal mehr als in der Stadt Marseille. Die Verteilung bleibt somit in Frankreich relativ ungleich – sowohl zwischen ländlichen Kommunen und Metropolen als auch zwischen den Regionen.
Die bloße Präsenz von Sanitäranlagen reicht jedoch nicht aus. Diese Einrichtungen müssen gut gewartet und für die Nutzer leicht auffindbar sein. Zum Welttoilettentag wurde in Erinnerung gerufen, dass in Frankreich 81 % der Kinder zwischen 6 und 11 Jahren regelmäßig den Toilettengang vermeiden. Der Grund? Der Mangel an Hygiene und Privatsphäre in schulischen Einrichtungen. Diese Anpassungsstrategien bleiben nicht ohne Folgen – sowohl für die Gesundheit der Kinder als auch der Erwachsenen, die sich in öffentlichen Räumen mit ähnlichen Problemen konfrontiert sehen.
Öffentliche Toiletten sind Bestandteil der städtischen Ausstattung und müssen zunehmenden Anforderungen in Bezug auf Barrierefreiheit und Umweltverträglichkeit genügen. Der Zugang für mobilitätseingeschränkte Personen soll gewährleistet sein, wann immer dies technisch möglich ist. Zudem sollen die Anlagen umweltfreundlich geplant und betrieben werden.
Toiletten, die sich in ihre Umgebung einfügen
Schlecht geplante Sanitäranlagen können zu Unannehmlichkeiten für die Nutzer des öffentlichen Raums führen.
Der Standort spielt eine entscheidende Rolle für die Integration der Einrichtung. Ihre Fläche kann den Fußgängerverkehr behindern – ganz zu schweigen vom Platzbedarf der Wartenden. Dies ist besonders in touristischen Zonen oder stark frequentierten Bereichen zu berücksichtigen. Die Gefahr besteht in der Blockierung der Fußgängerströme rund um die Anlage.
Auch visuelle Unannehmlichkeiten können Nutzer abschrecken. Dies war unter anderem einer der Kritikpunkte an den mobilen Toiletten der Stadt Lyon. Zwar wurde die Initiative in einer Stadt mit zu wenigen öffentlichen Toiletten grundsätzlich begrüßt, doch die Platzierung an einem UNESCO-Weltkulturerbe-Standort wurde heftig kritisiert. Die Urinale wirken in einem außergewöhnlichen architektonischen Umfeld fehl am Platz. Zu sichtbar, schrecken sie Nutzer ab, die befürchten, zu sehr exponiert zu sein.
Eine gut integrierte Toilette beeinträchtigt weder den Verkehrsfluss noch das Ambiente am Standort der Installation.
Ein einfaches, funktionales, gut erkennbares Design
Das Design öffentlicher Toiletten ist eine besonders heikle Angelegenheit. Die Anlage soll gleichzeitig diskret und auffällig sein – sich harmonisch in die Umgebung einfügen, aber dennoch leicht auffindbar für Nutzer bleiben. Diese beiden Anforderungen wurden bei den Pariser Uritrottoirs nicht erfüllt. Das innovative Format überraschte viele Anwohner, und die Einrichtung war für Passanten nicht immer klar erkennbar.
Für öffentliche Einrichtungen wie Toiletten empfiehlt sich eher ein klassisches Design. Andere Elemente des Stadtmobiliars – wie Bänke oder Bushaltestellen – eignen sich besser für künstlerische Gestaltung. Wer nach einer öffentlichen Toilette sucht, scannt die Umgebung und erwartet ein rundes oder rechteckiges Bauwerk mit den üblichen Piktogrammen. Um die Suche zu erleichtern, sind einfache Formen sowie gut sichtbare und wiedererkennbare Beschilderung zu bevorzugen.
Barrierefreiheit und Umweltverantwortung bei öffentlichen Toiletten
Die Vorschriften zur Barrierefreiheit öffentlicher Räume und Einrichtungen gelten auch für Sanitäranlagen. Die Herausforderung besteht darin, Module zu installieren, die die Mindestmaße für Barrierefreiheit erfüllen, ohne dabei den öffentlichen Raum zu blockieren. Deshalb sind barrierefreie Toiletten (PMR) überall dort Pflicht, wo dies technisch machbar ist – andernfalls können sie an einem geeigneteren Ort mit entsprechender Beschilderung installiert werden.
Die Umweltverantwortung der Anlage wird über den gesamten Lebenszyklus hinweg bewertet. Dabei werden die CO₂-Bilanz der verwendeten Materialien und die Einbettung in ein lokales Ökosystem berücksichtigt. Um beim Beispiel Lyon zu bleiben: die dort viel diskutierten öffentlichen Toiletten sind Teil eines ökologisch verantwortungsvollen Konzepts, bei dem der gesammelte Urin zur Düngung landwirtschaftlicher Flächen verwendet wird. Ziel ist es, die Erwartungen der Nutzer mit architektonischen Anforderungen und sanitären wie ökologischen Standards in Einklang zu bringen.
Francioli: barrierefreie, saubere und nachhaltige Toiletten
Francioli, Spezialist für öffentliche Sanitäranlagen und Stadtmobiliar seit über 35 Jahren, bietet Toiletten an, die leicht zu integrieren und zu warten sind.
Unsere sorgfältig gestalteten, modernen Designs passen sich jedem architektonischen Stil an. Im Inneren des Moduls ist alles auf höchste Hygiene ausgelegt: automatische Bodenreinigung, automatische Spülung für Toiletten und Außenurinale… Sie können auch Öffnungs- und Schließzeiten programmieren – beispielsweise für Toiletten in einem öffentlichen Park.
Bei Francioli bevorzugen wir Beton – ein umweltinertes Material, das am Ende seines Lebenszyklus recycelbar ist. Unsere öffentlichen Betontoiletten fügen sich sowohl visuell als auch ökologisch optimal in ihre Umgebung ein. Vorgefertigt sind sie kostengünstig, einfach zu installieren und in einer großen Auswahl an Konfigurationen und Größen individuell anpassbar.